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Samstag, 8. Dezember 2012




Sonntag-Morgen



Mein schmerzhafter,
versteckter Groll
über die Anderen,
zerbröselt wie ein Fels
und wird zum Strand,
auf dem ich mich
sicher bewegen kann.
Meine klaren und
unbewussten Erwartungen
an die Anderen
lösen sich auf,
in ein Meer
von Zufriedenheit,
dass mich trägt
und mir Ruhe gibt.
Die Enge
meiner Erwartungen
an mich selbst,
die mich fast erstickten,
weitet sich,
wie der Raum,
von meinem Strand
bis zum Himmel
und zum Horizont
und lässt mich wieder atmen.



Ich gehe
über meinen eigenen Grund,
schaue in
die Weite meines Raumes,
und tauche in meinem Meer
ich sehe mich,
überall,
im Licht und im Dunkel,
und fühle meinen Schmerz,
erkenne meine Wunden
und entdecke meine Schätze.
Ich brauche Nahrung
zum Wachsen
und schmecke sie,
ich brauche Luft
zum Atmen
und rieche sie,
ich brauche Gesang
zum Träumen
und höre ihn,
ich brauche die Weite
und die Nähe
zum Erkennen
und sehe dich
und ich sehe mich,
ich brauche die Liebe
zum Leben
und fühle sie.
Ich brauche die Dunkelheit
zum Suchen und Beten,
ich brauche das Licht
zum Finden und Danken.
Ich brauche mich
und gebe mir.

arie c. weber
(2010)



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